Palliative Lymphödembehandlung

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Bei einer Krebserkrankung kommt es nicht selten vor, dass über raumfordernde Prozesse Gefäße abgedrückt werden. Im Bereich der Venen führt dies unter Umständen zu einer deutlichen Erhöhung der lymphpflichtigen Wasserlast. Lymphgefäße, die kompensatorisch verstärkt arbeiten müssen, sind in ihrer Leistungsfähigkeit aber meist selbst stark eingeschränkt. Infolge einer Krebstherapie können die Lymphgefäße vorgeschädigt sein, oder/und die bösartigen Prozesse drücken nicht nur die Venen, sondern auch zusätzlich die parallel verlaufenden Lymphgefäße ab.

Patienten mit einem malignen Lymphödem sind in Lymphzentren eine recht häufig anzutreffende Gruppe. Hier geht es nicht unbedingt darum, eine sehr gründliche und damit für Patienten auch belastende KPE durchzuführen, sondern mit sehr viel Rücksicht auf die Betroffenen zu versuchen, ein allzu schlimmes Ausufern des Ödems zu verhindern. Dabei darf der Patient in dieser Lebenssituation so wenig wie möglich belastet werden. Eine MLD-Behandlung ist für diese Menschen in der Regel sehr viel angenehmer als das Tragen einer Kompressionsbandage. Auch fällt es vielen Patienten auf Grund ihrer Krankheit schwer, häufige Termine wahrzunehmen.

Patient, 70 Jahre, metastasierendes Prostatakarzinom und malignes Bein-Lymphödem rechts, leicht dellbar. Der Patient hatte sich Jahre zuvor in meiner Praxis einer erfolgreichen MLD/KPE - Therapie unterzogen und trug seitdem konsequent Kompressionsstrümpfe. Aufgrund starker Schmerzen musste er seine an und für sich nötige Kompressionstherapie unterbrechen, und somit kam es zu einer deutlichen Zunahme des Ödems. Die Schmerzen konnten inzwischen erfolgreich mittels ärztlich verordneter Medikamente behandelt werden. Das „dicke Bein“ war für ihn sehr belastend, und er bat uns um Hilfe. Eine ihm schon bekannte Kompressionsbandagierung hätte er nur sehr ungern in Anspruch genommen, so versuchten wir Folgendes:

AIK-Plus zunächst 90 Minuten, über das nach der Anwendung deutlich abgeschwollene Bein wurde anschließend ein älterer noch vorhandener Kompressionsstrumpf gezogen. Wegen einer vorhandenen Schwellung wiederholten wir die von dem Patienten als wohltuend empfundene AIK-Plus- Therapie an drei aufeinander folgenden Tagen und setzten dann zunehmend einen neueren und damit fester sitzenden Kompressionsstrumpf aus seiner Sammlung ein und sahen das Bein dann in einem, insbesondere für den Patienten, recht guten Zustand. Unser Patient hat über Wochen nach seinen Wünschen immer mal wieder Termine vereinbart und zog die apparative Behandlung vor. Eine ihm bestens bekannte MLD-Behandlung stand ihm jederzeit zur Verfügung.


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