Posttraumatisches Ödem

Zurück zur Übersicht

Patient, 17 Jahre, Zustand nach Distorsionstrauma am oberen Sprunggelenk, bei ihm imponierte eine ausgeprägte Schwellung begleitet von Schmerzen im Bereich des linken Knöchelbereichs. Im Optimalfall erfolgen postrauma die gängigen Erste-Hilfe-Maßnahmen mit Hochlagerung, Kühlung und leichter Kompression. Frühestens 3 Stunden nach dem Ereignis und einer zuvor erfolgten ärztlichen Untersuchung ist eine erste 30- bis 60-minütige IPK+- Sitzung nach ärztlicher Verordnung, unter fachlich kompetenter Kontrolle möglich. Der Druck wird in kleinen Schritten innerhalb von ca. 10 Minuten von zunächst sehr leichten 20 Stufe um Stufe auf bis zu maximal 80 mmHg erhöht. Patienten*innen ermitteln dabei eine für sie als angenehm empfundene Druckstärke, unverzichtbar ist der Hinweis, dass die Anwendung über den gesamten Zeitraum als völlig beschwerdefrei empfunden werden muss. Eine solche Maßnahme führt in annährend jedem Fall zu einer sofortigen erheblich sicht- und tastbaren Reduktion der Schwellung, die so über Manuelle Lymphdrainage (MLD) oder traditionell angewendete IPK nicht erreicht werden kann. Darüber hinaus gelingt es bereits im Frühstadium, schmerzfrei direkt im Bereich des Schadens zu arbeiten, was manuell in aller Regel nicht möglich ist. Ab der zweiten Sitzung ist es bereits denkbar, dass Betroffene IPK+-Behandlungen selbstständig z.B. im häuslichen Bereich anwenden, wodurch gewährleistet wird, dass die von Fachleuten geforderte hohe Dosierung von bis zu 4 Anwendungen täglich, in den ersten 7 Tagen postrauma zur Anwendung kommen kann. Vom 7. bis 15. Tag sind 3 Anwendungen pro Woche ausreichend. In der Regel führen solche entstauenden Maßnahmen in Bezug auf den Schmerz zu einer deutlichen Beschwerdeminderung, schädliche Folgen einer Überdosierung sind nicht zu befürchten. Essentiell ist eine begleitende Kompressionstherapie in Form von leichten mit Schaumstoff unterpolsterten Verbänden und/oder medizinischen Kompressionsstrumpfversorgungen.

Auf die Darstellung der Kombination mit weiteren ergänzenden therapeutischen Maßnahmen wie Krankengymnastik etc. wird im Rahmen dieser Abhandlung verzichtet, was aber nicht dahingehend interpretiert werden möge, dass diese nicht einen wichtigen Beitrag innerhalb des Versorgungskonzepts leisten.

Zum Thema IPK+-Therapie bei posttraumatischen bzw. postoperativen Ödemen veröffentlichte der Autor in 11/2023 und 03/2024 zwei Fachartikel die nach Anfrage übermittelt werden können. Siehe auch „Veröffentlichungen“


Zurück zum Seitenanfang

Posttraumatisches Ödem